Für die Arbeit der Kindertagesstätten ist die Frage der Raumgestaltung immer aktuell, denn mit der Entwicklung der pädagogischen Konzeptionen, der Veränderungen der Bedürfnisse und Lernvoraussetzungen, die Kinder mit in die Kita bringen, wandeln sich auch die Erfordernisse, die an die Räume gestellt werden.
Dreh- und Angelpunkt der hier beschriebenen Vorschläge ist die Psychomotorik und ihre Sicht der kindlichen Entwicklung. Diese pädagogische Grundposition wird in den dargestellten Bereichen immer wieder aufgegriffen und erklärt.
Seit die Psychomotorik ab den 80-er Jahren mehr und mehr die Praxis der Bewegungsförderung von Kindern in Kindertagesstätten beeinflusst hat, wurde auch die Frage dringlicher, wie geeignete Räumlichkeiten für eine solche ganzheitliche Förderung aussehen sollten. Hinzu kamen Probleme, die durch Wandlungen der Zielgruppe aufgeworfen wurden: Wie soll den Veränderungen der Kindheit begegnet werden, die in einer Mischung aus Überfluss (Wissen, akustische und visuelle Wahrnehmungen, Zukunftsorientierung …) und Defiziten (rückläufige Bewegungserfahrungen, Kommunikation, Bindung …) vielfältige Fragen aufwerfen?
Nicht zuletzt bewirken gesellschaftliche Prozesse, wie die Verjüngung der Zielgruppen oder die Forderung nach inklusiverer Ausrichtung aller pädagogischen Einrichtungen, einen hohen Veränderungsbedarf. Dieser betrifft immer auch die „3. Erzieher*in“, die pädagogisch genutzten Räume. Hier kann und muss die Psychomotorik ihre Erfahrungen in der Umsetzung einer Entwicklungsbegleitung von Kindern einbringen.
Neben den Veränderungs- und Gestaltungsperspektiven für die bestehenden Einrichtungen will dieses Buch deshalb auch erfahrungsgetragene Hinweise für die Neuplanung und den kindgerechten Bau von Kindertagesstätten und Krippen geben.
In Bezug auf diese laufenden Entwicklungsprozesse finden Erzieher*innen, Eltern, Träger, Architekt*innen, Bauplaner*innen u.a. in diesem Buch Anregungen, die zum Teil recht unkonventionell erscheinen, sich aber in der Praxis bewährt haben.
„Der Autor formuliert als Zielsetzung ,Neben den Veränderungs- und Gestaltungsperspektiven für die bestehenden Einrichtungen will dieses Buch […] erfahrungsgetragene Hinweise für die Neuplanung und den kindgerechten Bau von Kindertagesstätten und Krippen geben‘ (S. 11). Dieses Ziel wird dadurch erreicht, dass theoretische Überlegungen mit Praxisbeispielen (auch misslungenen), Erfahrungen aus langjähriger Praxis und eine über die Jahre erworbene Expertise des Autors zu einem gut strukturierten und gut leserlichen Werk verwoben werden.
Dem Autor gelingt insgesamt eine sehr gute Mischung aus theoretischen Grundlagen und praktischen Beispielen in Text und Bild. Das Buch zeigt Hürden und deren mögliche Beseitigung auf. Es ermutigt Dinge zu hinterfragen, unkonventionell zu denken und konsequent die kindliche Perspektive in den Mittelpunkt zu stellen. Das Buch ist eine Schatzkiste, gefüllt mit anschaulichen Ideen und Argumentationen für die Gestaltung und den Bau kindgerechter KiTaräume.
Fazit: Empfohlen wird es allen, die im KiTa-Bereich verantwortlich sind für die Raumgestaltung, den Bau und Umbau sowie für engagierte Erzieher*innen und Eltern, die sich inspirieren und ermutigen lassen möchten.“ Stefanie Kuhlenkamp, socialnet.de
Rudolf Lensing-Conrady, geb. 1953, ist Sportpädagoge, war lange Geschäftsführer im Förderverein Psychomotorik Bonn und leitet dort das Institut für angewandte Bewegungsforschung. Hier treibt er insbesondere die Qualitätsentwicklung und Zertifizierung „anerkannte psychomotorische Kindertagesstätte“ voran.
Er ist Autor verschiedener Fachbücher im Bereich der Psychomotorik, Referent der Rheinischen Akademie mit Schwerpunkten in der Raumgestaltung, in den Themenbereichen Gleichgewicht, Sensorische Integration und Risikokompetenz sowie im Erwerb mathematischer Kompetenzen.
Seine Erfahrungen mit Bau- und Gestaltungsprojekten, wie der Eröffnung des „Förderzentrums E.J.Kiphard – Rheinische Modelleinrichtung für Psychomotorik“ oder der Konzeption und dem Bau der ersten psychomotorischen Kindertagesstätte „Wolke 7“ brachten ihn in die Expertengruppe des Projektes „Die gute und gesunde Kindertagesstätte“ der Bertelsmann-Stiftung, in der er vor allem mit Blick auf die Raumgestaltung einer guten und gesunden Kita Akzente setzte und weitergehende Erfahrung sammelte.
Die langjährige Zusammenarbeit mit der Unfallkasse NRW sorgt für eine Verbindung gestalterischer und sicherheitsrelevanter Gesichtspunkte, die in die Arbeit der Raumplanungsgruppe „PRAEGUNG®“ beim Förderverein Psychomotorik Bonn einfließen.
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(General Product Safety Regulation (GPSR))
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