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Zeitschrift Zeitschrift für Systemische Therapie
Heft-Nr. Heft Nr. 4/2022
Autor Christine Gürtler, Andreas Hampe
Titel Klandestiner Dialog über Supervisionsweiter­bildungen
Beschreibung Der folgende Text befasst sich mit der Frage, was eine gute Supervisionsweiterbildung, insbesondere eine systemische, ausmacht und welche Fallstricke sich im Rahmen einer Weiterbildung in Supervision sowohl auf Institutsseite als auch für die angehenden SupervisorInnen ergeben könnten. Der Text ist im Wechsel aus der Perspektive eines Lehrsupervisors (Andreas Hampe) und seiner ehemaligen Lehrsupervisandin (Dr. Christine Gürtler) geschrieben. Wir werden im Folgenden unsere Namen voranstellen, damit die Lesenden die dialogischen Inhalte leichter zuordnen können. Die gesamte Weiterbildung zur SupervisorIn kann in unvorhersehbaren und chaotischen Episoden verlaufen. Genügend Zeit zur Diskussion, Auseinandersetzung, Erprobung ist hilfreich, um den Transfer über die „logischen Lernebenen“ (Umgebung, Verhalten, Fähigkeiten, Glaubenssätze) hin zu einer weiteren Identität erfolgreich zu gestalten und sich am Ende zugestehen zu können: Ich bin eine SupervisorIn.
 
 
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Zeitschrift Zeitschrift für Systemische Therapie
Heft-Nr. Heft Nr. 4/2022
Autor Dirk Rohr
Titel „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“
Über die Synergieeffekte qualitativer und quantitativer Forschungsmethoden
Beschreibung Wir brauchen mehr Forschung im Bereich Beratung1, wenn wir sie als Profession stärken und in Gesundheitssystem, im Bildungssektor sowie in der Arbeitswelt verankern wollen. Und es reicht nicht, einzelne qualitative oder quantitative (und oft sehr spezifische) Forschungen durchzuführen. Dieser Artikel ist ein Plädoyer für eine mehrdimensionale Forschung, für die Verbindung qualitativer und quantitativer Forschung, für sogenannte Mixed-Methods-Research (MMR) im Bereich der Beratung. Auch wenn MMR sehr aufwändig ist, lohnt es sich, sie durchzuführen. Als Beispiel werden kurz drei unserer Projekte skizziert, die MMR verwenden. Die ersten beiden befassen sich mit einzelnen Aspekten: Das erste ist eine Mixed-Methods-Research über die videobasierte Beratungsmethode Marte Meo. Das zweite Projekt befasst sich mit Genogrammen. Das dritte MMR-Projekt ist ein umfangreiches Forschungsprojekt, das wir im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Beratung (Mitglied der European Association for Counseling, EAC, und der International Association for Counseling, IAC) durchführen, um einen deutschen Qualifikationsrahmen für Counseling im Kontext des Europäischen Qualifikationsrahmens (EQR) zu entwickeln. Schließlich verweise ich auf Guetterman et al. (2015), die einige Vorteile von MMR belegen und empirische Befunde für Forschende liefern, dass Forschungsanträge mit MMR eher gefördert werden.
 
 
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Zeitschrift Zeitschrift für Systemische Therapie
Heft-Nr. Heft Nr. 2/2022
Autor Andrea Lanfranchi, Patsawee Rodcharoen
Titel Migrationsfamilien als Bildungsort mit früher Förderung stärken
Beschreibung Eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg eines jeden Kindes innerhalb von formalen Bildungssystemen ist die vorbereitende und begleitende, feinfühlige Unterstützung durch die Eltern, und zwar ab der Geburt. Was aber passiert, wenn die Familie die Funktion des „Bildungsortes“ nicht oder nur unzulänglich wahrnehmen kann, weil sie starken Belastungen ausgesetzt ist, wie beispielsweise durch postmigratorischen Stress? Frühe Förderung mit dem evidenzbasierten Hausbesuchsprogramm „PAT – Mit Eltern Lernen“ stärkt Familien in Risikosituationen und bekräftigt die Eltern in ihrer Erziehungsfähigkeit.
 
 
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Zeitschrift Zeitschrift für Systemische Therapie
Heft-Nr. Heft Nr. 3/2022
Autor Marina Barz
Titel Das aktive Nichtwissen in der Krise – dialogisch kommunizieren als Ressource
Beschreibung Bei diesem sehr umfangreichen Thema hat die Autorin sich entschieden, sich auf eigene kommunikative Erfahrungen in der Zeit der Pandemie zu konzentrieren. Darüber hinaus beschreibt sie einige Phänomene, die während der Pandemie im kommunikativen Miteinander beobachtet werden konnten und welche Rolle dabei auch soziale Medien spielen. Ferner beschreibt sie, dass in Zeiten von schnellen Veränderungen das „Nichtwissen“ und der kompetente und aktive Umgang damit eine entscheidende Rolle spielt. Wenn wir uns diesen Effekt bewusst machen, haben wir die Möglichkeit, Neues auszuprobieren. Ferner wird sie den Ansatz vom „Dialog“ darstellen und aufzeigen, welche grundsätzlichen Haltungen erforderlich sind, um in unübersichtlichen Situationen einen Dialog durchzuführen. Das Format bietet die Möglichkeit, miteinander zu denken und Neues zu entwickeln, im Gegensatz zum Festhalten an dem eigenen Standpunkt oder schleichender Dogmatisierung. Diese Form der Kommunikation ist in Zeiten, in denen es nicht mehr nur um individuelle Themen geht, besonders relevant.
 
 
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Zeitschrift Zeitschrift für Systemische Therapie
Heft-Nr. Heft Nr. 3/2022
Autor Thomas Reyer
Titel Gesellschaft in der Krise zwischen Kollaps und nachhaltiger Entwicklung
Systemische Perspektiven und Handlungsoptionen
Beschreibung Der Menschheit stehen langfristige und unumkehrbare Veränderungen von Klima, Umwelt und Gesellschaft bevor. Wir werden Zeugen des größten Artensterbens seit der Dinosaurierzeit und sind gleichzeitig dessen Verursacher. Wenn wir weiter auf diese Weise wirtschaften und konsumieren, verpassen wir die Chance, die größte Katastrophe zu verhindern, wird die Erde auf absehbare Zeit in weiten Teilen unbewohnbar. Das zu lösende Problem ist längst kein technologisches Problem mehr, das Problem besteht darin, sich auf den relevanten Ebenen rasch für wirksame Maßnahmen zu entscheiden. Der Artikel versucht, das Phänomen der Transformation einer Gesellschaft aus der Perspektive der Transformationsforschung und aus der systemischen Praxis zu beleuchten. Dazu werden Analogien von naturwissenschaftlichen und sozialen Veränderungs-dynamiken sowie Analogien zu systemischen Veränderungsprozessen aufgezeigt. Daraus werden für die persönlichen und professionellen Handlungsoptionen von Systemikerinnen und Systemikern u. a. mit dem Konzept der „Human Agency“ und einer Interventionsstrategie Schlussfolgerungen gezogen.
 
 
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Zeitschrift Zeitschrift für Systemische Therapie
Heft-Nr. Heft Nr. 3/2022
Autor Manuela Frey, Ingo Spitczok von Brisinski
Titel Krisenbewältigung von Kindern und Jugendlichen unter Berücksichtigung der Corona-Pandemie
Beschreibung Die Bewältigung persönlicher und/oder kollektiver Krisen wie der COVID-19-Pandemie ist für viele Kinder und Jugendliche deutlich erschwert. Angststörungen, depressive Störungen und Essstörungen haben stark zugenommen. Andererseits bieten Krisen auch Chancen auf eine positive Entwicklung. Es werden Beispiele aus unserer psychotherapeutischen Arbeit beschrieben und erläutert.
 
 
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Zeitschrift Zeitschrift für Systemische Therapie
Heft-Nr. Heft Nr. 3/2022
Autor Guido Strunk, Marcus Hausner, André Martin Poimer, Marcel Selinger
Titel Ambiguität der VUKA-Welt
Beschreibung Das Auftreten von Krisen prägt in den letzten Jahren das Erleben der Menschen. Das populäre Akronym VUKA – volatil, unsicher, komplex, ambig greift dieses Erleben als semantischen Container auf und wird mittlerweile auch in wissenschaftlicher Literatur rezipiert. Es ist mit Blick in die Literatur festzustellen, dass weder das Akronym als solches noch die einzelnen Termini einheitlich definiert werden. Daher unternimmt der vorliegende Artikel den Versuch, die Einzelbegriffe vor dem Hintergrund der wissenschaftlichen Disziplinen, denen sie entstammen, einzuordnen, sowie Gemeinsamkeiten und je eigene Spezifika herauszuarbeiten. Während die Konstrukte der „Volatilität“ und der „Komplexität“ eher den hard sciences zuzuordnen sind, Prognosegrenzen markieren und objektivierbar sind, entstammen die Konstrukte der „Unsicherheit“ und der „Ambiguität“ der Psychologie und rekurrieren auf das Erleben – bleiben somit subjektiv. Es ist festzustellen, dass das Auftreten der einzelnen Phänomene allein noch keine Hinweise auf eine Krise darstellen, erst das Unsicherheitsempfinden, also die Deutung, kann es zu einer solchen machen.
 
 
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Zeitschrift Zeitschrift für Systemische Therapie
Heft-Nr. Heft Nr. 2/2022
Autor Corina Ahlers
Titel Über die Liebe auf der Flucht: Abwendungen, Hinwendungen – Zuwendungen und Integration
Beschreibung Zwischen 2015 und 2018 lebte eine syrische Flüchtlingsfamilie bei uns. Die junge Frau war 2015 schon geschieden, dann verwitwet und nachkommende Zweitfrau des bei uns untergebrachten Mannes. Sie imponierte durch ihre emotionale Intelligenz, wodurch sie dem primären familiären Bezugssystem ihre Lebensfreude und Tatkraft vermittelte. Im Vergleich mit dem gleichalten Sohn der Autorin interessierten sie damals wie heute die Lebensgestaltung beider junger Menschen in ihrem so differenten Umfeld. Wählbarkeit der Ziele und ihre Umsetzbarkeit werden als Entwicklung der syrischen Familie seit meinem ersten Artikel 2018 in der ZSTB 36/2 (84-99) bis zum heutigen Zeitpunkt beschrieben.
 
 
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Zeitschrift Zeitschrift für Systemische Therapie
Heft-Nr. Heft Nr. 1/2022
Autor Ludger Kühling
Titel „Ich ist ein Anderer“ und kann auch anders – wie wir Rollen als Ressource nutzen können
Beschreibung Der Artikel stellt eine Methode vor, wie wir Rollen, Rollenerwartungen und unser Denken, Fühlen und Handeln für Entscheidungen und in vielen interaktiven Prozessen nutzen können. Vorgehensweisen bei der Erfindung neuer Rollen und die Reflexion dieser werden skizziert.
 
 
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Zeitschrift Zeitschrift für Systemische Therapie
Heft-Nr. Heft Nr. 4/2022
Autor PPSB-Hamburg
Titel Navigation in rauen Gewässern
Kinderschutz als Verantwortung von SupervisorInnen
Beschreibung „Kinderschutz geht alle an!“ Vor dem Hintergrund dieser Annahme bezieht sich der folgende Text auf die Herausforderungen, aber auch auf die Möglichkeiten und Notwendigkeiten, denen systemische SupervisorInnen in ihrem Praxisfeld begegnen können. Der Text beleuchtet Positionierungs- und Haltungsfragen im Kontext Supervision und Kinderschutz und gibt hilfreiche Anregungen zur (Selbst-)Reflexion für systemische SupervisorInnen, um in diesem Setting der Beratungstätigkeit eine aktive Rolle im Schutz von Kindern, Jugendlichen und auch Mitarbeitenden erzielen zu können. „Kinderschutz geht alle an!“ Ein Slogan, der von vielen genutzt wird und eine breite Zustimmung erfährt. Doch das Wort „alle“ hat einen eigenartigen Nebeneffekt: Gesagt wird „alle“, es nicken auch „alle“. Im Konkreten angesprochen fühlen sich in der Gesamtheit am Ende aber nur wenige. Es fehlt häufig eine stringente Weiterführung des Gedankens. Was bedeutet denn: Es „geht alle an“? Welche Verantwortung, welche Aufmerksamkeit, welche Handlungen zieht es nach sich, wenn ich mich als Teil von „alle“ definiere? Aus unserer Sicht geht Kinderschutz tatsächlich „alle“ an – im Denken und Handeln. Das heißt, dass alle Menschen aufgefordert sind, sich verantwortlich zu fühlen, wenn es um das Thema Kinderschutz geht oder auch, wenn es um die Belange einzelner Kinder1 geht. Auch Fachleute, die Supervision, Coaching und Organisationsberatungen durchführen, sind in diese Gesamtheit inkludiert. Damit das keine Phrase bleibt, wollen wir im folgenden Artikel beschreiben, welche Konsequenzen es hat, an dieser Stelle und mit der besonderen Rolle als SupervisorIn Verantwortung zu übernehmen.
 
 
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