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Zeitschrift Zeitschrift für Systemische Therapie
Heft-Nr. Heft Nr. 4/1996
Autor Corina Ahlers
Titel Setting als Intervention in der systemischen Einzel-, Paar- und Familientherapie
Erfahrungen aus dem klinischen Alltag
Beschreibung Seitdem der Begriff „systemische Therapie“ traditionelle Konzepte der Paar- und Familientherapie ersetzt hat, und die Arbeit mit Einzelpersonen zulässig ist, gibt es wenig Arbeiten zur Frage, welche personellen und zeitlichen Rahmenbedingungen für geeignet gehalten werden. Das Konzept des Problemsystems bringt keine Klärung der Frage, welche Zusammensetzung von Personen für therapeutische Veränderung förderlich ist. Es ist aus diesem Grund und wegen seiner kognitivistischen Radikalität in letzter Zeit relativiert worden. Dieser Aritkel versucht, Leitthemen für einen flexiblen Wechsel zeitlicher und personeller Strukturen in einem systemischen Setting neu zu argumentieren und an Hand von Fallbeispielen zu illustrieren. Wichtige Kriterien für die Bestimmung des Settings sind eine für den therapeutischen Prozess förderliche Bindung zwischen TherapeutInnen und KliententInnen, vor allem im Hinblick auf die unterschiedliche Wirkung einer dyadischen (Therapeut und Klientin) oder einer Beziehung zwischen mehr als zwei Personen (Paar, Teilfamilie, Familie und Therapeut). Der Wechsel zwischen verschiedenen Konstellationen wird als systemische Intervention gesehen.
 
 
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Zeitschrift Zeitschrift für Systemische Therapie
Heft-Nr. Heft Nr. 4/1996
Autor Sjef de Vries
Titel Psychotherapie und Untere Sozioökonomische Schichten:
Eine kulturelle Differenz
Beschreibung Bei der Behandlung von Klienten aus unteren sozioökonomischen Schichten ist der Hintergrund immer ein Problem für die Psychotherapie gewesen. In diesem Aufsatz werden einige grundlegende Aspekte der kulturellen Unterschiede zwischen LSEC (Lower Social Economic Classes) und der Psychotherapie analysiert. Die Probleme der LSEC Klienten werden als Resultat ihrer sozioökonomischen Situation beschrieben und ihre „Externe Orientierung“, die bedeutet, dass sie ihre Probleme als durch Einflüsse von außerhalb hervorgerufen und daher als unabänderlich betrachten. Die Welt der Psychotherapie ist determiniert durch eine „Interne Orientierung“ hinsichtlich des Umgangs mit Problemen; d.h., dass die Person selbst als Ursache ihrer Problematik angesehen wird und sie dadurch beeinflussen kann, indem sie sich selbst wandelt. Es wird argumentiert, dass die mangelnde Bewußtheit der Therapeuten hinsichtlich dieses ganz unterschiedlichen Standpunktes Hinderungsgründe für die LSEC Klienten schafft, Therapie in Anspruch zu nehmen. Darüber hinaus wird konstatiert, dass dieser „Interne“ Weg Probleme zu sehen, über sie zu sprechen und zu lösen, das Wertvollste ist, was Psychotherapie den LSEC Klienten anbieten kann. Neben wirksamer Hilfe, Informationen und praktikablen Richtlinien ist es die Umstellung von „Extern“ auf „Intern“, die wirklich heilsam für diese Klientel ist. Dieser Artikel schließt mit einer Perspektive darauf und einer Erläuterung, was Psychotherapeuten konkret tun können, um Psychotherapie für LSEC Klienten nutzbar zu machen.
 
 
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Zeitschrift Zeitschrift für Systemische Therapie
Heft-Nr. Heft Nr. 3/1996
Autor Manfred Thau
Titel Misfit. Oder:
Was ist so verdächtig an Hellinger
Beschreibung Anhand der therapeutischen Arbeit Bert Hellingers hat sich in den letzten Jahren zunehmend vehementer eine geradezu spalterische Diskussion entzündet, bei der Hellinger von seinen Gegner versteckt oder offen vorgeworfen wird, er betreibe in seinem therapeutischen Tun und in seinem Denken eine Rückkehr zu einer „fundamentalistischen“ Orientierung - wie sie im systemischen Denken und Handeln keinen Platz habe. Bei der kämpferisch geführten Auseinandersetzung im systemischen Feld um den „rechten Weg“ wird auch erleichternd deutlich: Systemiker sind auch nur Menschen. Sie verlieben sich in eigene Standpunkte und hassen zuweilen die der anderen oder sogar die anderen selbst. (Man hasst das Selbst im Anderen - oder?).
 
 
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Zeitschrift Zeitschrift für Systemische Therapie
Heft-Nr. Heft Nr. 3/1996
Autor Thomas Fritzsche
Titel Literatur und systemische Therapie im Austausch
Peter Härtling im Institut für Systemische Therorie und Praxis,
Frankfurt: 20. und 21.10.1995
Beschreibung In der fast 15jährigen Tradition des Instituts für Systemische Theorie und Praxis in der Frankfurter Zeisselstraße (vormals Institut für Familientherapie) gibt es nunmehr bereits seit einigen Jahren eine Reihe, die unter dem Titel „Blick über den Zaun“ immer wieder auch den Kontakt sucht mit Rand- oder auch einmal Neben-Bereichen der systemischen Therapie. Das Wort von dem „Unterschied, der einen Unterschied macht“, wird hier ganz wörtlich genommen, und die relative Ähnlichkeit im Club der systemisch denkenden Menschen ein wenig stärker aufgerauht durch Fremdlinge, die zunächst nicht in diesem Bereich ihre gedankliche Heimat haben: frei nach dem Motto, sich auch als Therapeutin einmal zu gönnen, sich durch andere Geschichtenerzähler „verstören“ zu lassen. Was für unsere Kundschaft recht ist ...
 
 
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Zeitschrift Zeitschrift für Systemische Therapie
Heft-Nr. Heft Nr. 3/1996
Autor Michael Drewes
Titel Der Schlüssel zum Glück?
Zwang als konstruktiver Beitrag zur Gestaltung von Beziehungen
Beschreibung Zwangssituationen, wie z.B. Inhaftierung, machen den Wunsch nach Beratung auf der Seite der KundInnen nicht unmöglich. Im ersten Teil dieses Aufsatzes werden Beispiele dafür aufgezeigt, dass auch Justizvollzugsbedienstete von Gefangenen als BeraterInnen gewünscht werden. Dabei kann sich Zwang als vorteilhaft für KundInnen und BeraterInnen erweisen. Weiter wollen wir ein Beispiel für die Trennung von Beratung und Kontrolle im Vollzug vorstellen. Es handelt sich um eine systemische Familientherapie, mit einem Gefangenen und seinen Familienmitgliedern. Die Beratung wurde durch externe MitarbeiterInnen durchgeführt, so dass dadurch eine Trennung von Beratung und Kontrolle ermöglicht wurde. Sie erwies sich aus der Sicht aller Beteiligten als nützlich. Das Postulat „Therapie geht nur freiwillig“ ist nach unseren Erfahrungen im Kontext des Strafvollzuges eine eher hinderliche Perspektive.
 
 
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Zeitschrift Zeitschrift für Systemische Therapie
Heft-Nr. Heft Nr. 3/1996
Autor Karl Heinz Pleyer
Titel Schöne Dialoge in häßlichen Spielen?
Überlegungen zum Zwang als Rahmen für Therapie
Beschreibung Zunehmende Kritik an Interventionismus und Expertenhaltung machen es schwer, erzwungene Therapiemaßnahmen zu rechtfertigen. Ein kundenorientiertes Therapieangebot läuft Gefahr, Menschen von Therapie auszuschließen, die keine Initiative für Änderungen übernehmen. Die Angst vor Zwang in Beziehungen und Misstrauen gegenüber Abhängigkeit als Merkmale von Therapeutenpersönlichkeiten behindern verantwortliches therapeutisches Handeln. Auf dem Hintergrund einer Unterscheidung von Verantwortungsnehmern und Verantwortungsgebern werden Zwangsmaßnahmen als sinnvolle Rahmenbedingungen für die Therapie mit geschickten Klienten beschrieben. An Beispielen aus stationären Kontexten wird skizziert, wie sich die Übernahme parentaler Funktionen mit einem Angebot kooperativer Dialogformen verknüpfen lassen, um die Neukonstruktion einer Welt der Verantwortlichkeit in Sprache zu unterstützen.
 
 
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Zeitschrift Zeitschrift für Systemische Therapie
Heft-Nr. Heft Nr. 3/1996
Autor Frans Boeckhorst
Titel Die Logik des Umwegs:
Über die Kunst der Entfesselung in der Therapie
Beschreibung Das bekannte Dilemma zwischen Hilfe und Kontrolle wird als Produkt eines zielgerichteten, streng logischen Denkens beschrieben. Metaphern von Macht und Kontrolle dominieren unsere Sprache und schaffen einengende Denkrahmen. So entstehen Illusionen von Alternativen, zwischen denen es keine brauchbare Wahlmöglichkeit gibt. Die Logik des Umweges als Bestandteil des narrativen Ansatzes in der systemischen Therapie ist den instrumentellen interventiven Arbeitsstilen entgegengesetzt. Assoziatives Denken bevorzugt Vieldeutigkeit, Unschärfe und Phantasie und versucht nicht, Unsinn, Wahnsinn, Ambiguität, Verrücktheit, Dilemmata und Widersprüche aufzuklären, sondern sie zu nutzen. So erweitern TherapeutInnen die Beweglichkeit ihres Bewußtseins und helfen sich, aus Dilemmata herauszukommen.
 
 
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Zeitschrift Zeitschrift für Systemische Therapie
Heft-Nr. Heft Nr. 2/1996
Autor Wolfgang Loth
Titel Klinische Kontrakte entwickeln:
ein Weg zum Abstimmen von Angebot und Nachfrage in der praxis professioneller psychosozialer Hilfe
Beschreibung Die Praxis professioneller psychosozialer Hilfe bewegt sich in einem virulenten Spannungsfeld. Es gilt, praktischen, ethischen, wissenschaftlichen und auch wirtschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden. Die angedeutete Aufgabe erscheint umso herausfordernder, je mehr sich die Anbieter der Hilfe auf Koevolutiions- und Kooperations-Konzepte stützen. Freiräume sollen möglichst eröffnet und ausgebaut, jedoch ebenso durch nachvollziehbare und auf Ergebnisse verweisende Grenzen handhabbar gestaltet werden. Im vorliegenden Text beschreibe ich das Entwickeln von persönlich relevanten, praktisch handhabbaren und im Ergebnis überprüfbaren klinischen Kontrakten als einen Weg, diese Aufgabe konstruktiv zu lösen. Nach einer theoretischen Einbettung, die sich besonders auf systemische Perspektiven und Anregungen aus der Selbstorganisations-Theorie bezieht, kommen Überlegungen zur Sprache, wie klinische Kontrakte differenziert und dennoch praxisnah gestaltet werden können.
 
 
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Zeitschrift Zeitschrift für Systemische Therapie
Heft-Nr. Heft Nr. 2/1996
Autor Gerhard R. Walsken
Titel Qualität durch Kooperation
Ist ein Projekt zur Verhinderung stationärer Aufnahmen an einer Psychiatrischen Landesklinik realisierbar?
Beschreibung Skizze für die Einführung eines kooperationsorientierten Verhandlungskontextes mit den Klienten, ihren Familien sowie mit extra- und intramuralen Hilfen an der Schwelle zur Hospitalisierung. In einer Zeit, in der die Sparpolitik im Gesundheitsbereich eine Verschiebung stationär-intramuraler zugunsten ambulanter Hilfen vor Ort möglich zu machen scheint und in der die Organisationen von Betroffenen, Angehörigen und auch professionelle Anbieter zu einem Trialog in der Praxis der Psychiatrie einladen, könnte ein noch vor der Aufnahme ins Krankenhaus einsetzender Polylog aller Beteiligten in die neu entstehende Landschaft der Psychiatrie passen. Er könnte dabei helfen, Alternativen zu stationären Aufnahmen zu entwickeln, ProblemOrganisierende- in ProblemAuflösende Kontexte zu verwandeln (Goolisbian & Anderson, 1992), Chronifizierung zu vermeiden und die Beziehungsqualität zwischen und unter Anbietersystemen und Nutzersystemen psychiatrischer Dienstleistungen zu fördern. Im folgenden wird ein mögliches Projekt zur (partiellen) praktischen De-Konstruktion des stationären psychiatrischen Kontextes, angelehnt an das finnische Modell (Seikkula, 1994, 1995) beschrieben.
 
 
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Zeitschrift Zeitschrift für Systemische Therapie
Heft-Nr. Heft Nr. 2/1996
Autor Ulrike Froschauer, Manfred Lueger
Titel Qualitative Evaluation psychotherapeutischer Gespräche
Beschreibung Der folgende Beitrag stellt ein offenes Basiskonzept qualitativer Evaluation psychotherapeutischer Gespräche vor, das ausgehend von methodologischen Grundannahmen Entscheidungsoptionen im Evaluationsprozess untersucht. Die Prämissen qualitativer Sozialforschung, wie Offenheit, Kommunikation, Prozesscharakter und Reflexivität bilden hierfür den Anknüpfungspunkt. Die daran anschließende Entwicklung einer problemadäquaten Evaluationsstrategie orientiert sich an folgenden Fragekomplexen: Wer soll die Evaluation durchführen? Für wen soll evaluiert werden? Was soll evaluiert werden? Warum soll eine Evaluation durchgeführt werden? Wie soll die Evaluation durchgeführt werden?
 
 
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