Dieses verhaltenstherapeutische Gruppenprogramm wurde speziell für Patienten entwickelt, die nach einer Hirnschädigung Störungen des Sozial- und/oder Kommunikationsverhaltens aufweisen.
Das Programm besteht aus mehreren, nicht aufeinander aufbauenden Trainingsmodulen, und ist deshalb für offene Gruppen geeignet ist und es in besonderer Weise ermöglicht, flexibel auf die individuelle Problemlage der TeilnehmerInnen einzugehen. Die edukativen Elemente des Programms behandeln Themen wie "Was ist sozial kompetent?", "Selbst- und Fremdwahrnehmung" oder "Selbstkontrolle bei erhöhter Reizbarkeit".
In den Verhaltensmodulen mit Rollenspiel werden typische Problemsituationen hirngeschädigter Patienten aufgegriffen wie z.B. "Andere über Erkrankungsfolgen informieren", "Um Hilfe bitten" oder "Sich bei Überforderung abgrenzen" und in Rollenspielen günstiges Verhalten eingeübt.
Neben einem theoretischen Überblick über die Störungen des Sozialverhaltens nach einer Hirnschädigung enthält das Manual eine ausführliche und praxisnahe Beschreibung der Durchführung der einzelnen Trainingsmodule mit Fallbeispielen aus der klinischen Arbeit.
Zudem wird gesondert auf spezielle Probleme in der Gruppenarbeit mit hirngeschädigten Patienten eingegangen und es werden Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt. Im Anhang finden sich zahlreiche Kopiervorlagen zu den verschiedenen Themenbereichen. Die Arbeitsblätter wurden bewusst einfach und leicht verständlich gestaltet, um den Bedürfnissen der häufig kognitiv beeinträchtigten Patienten gerecht zu werden.
Das Programm eignet sich zur Anwendung im stationären und ambulanten Setting. Obwohl als Gruppenprogramm konzipiert, können viele Elemente auch in der Einzeltherapie verwendet werden.
Die Arbeitsblätter liegen zusätzlich auf einer CD-ROM bei.
“Ein sehr übersichtliches Manual für Therapeuten in der neurologischen Rehabilitation, die bei ihren Klienten im fortgeschrittenen Rehabilitationsprozess in einer offenen Gruppe soziale Kompetenzen fördern möchten. Es bietet ein Gerüst für die Therapie — die Erfahrung und Kompetenz des Therapeuten ersetzt es nicht. Es überzeugt durch seinen ressourcenorientierten Ansatz, durch die praktischen Vorschläge zur Umsetzung für den Therapeuten und durch das umfangreiche Arbeitsmaterial.” Stefanie Fritz, ergopraxis
Anne Schellhorn, Dipl. Psychologin, klinische Neuropsychologin (GNP), Verhaltenstherapeutin, ist seit 1991 in der neurologischen Rehabilitation tätig. Sie hat die Leitung des sozial- und verhaltenstherapeutischen Teams der Klinik für Neuropsychologie am Klinikum München-Bogenhausen inne und ist Mitarbeiterin der Entwicklungsgruppe Klinische Neuropsychologie (EKN). Arbeitsschwerpunkt ist die Behandlung von Patienten mit hirnorganisch bedingten Verhaltensstörungen.
Bettina Bogdahn, Dr. rer. biol. hum., Dipl. Psychologin, Verhaltenstherapeutin, arbeitete zunächst psychotherapeutisch und in der neurowissenschaftlichen Forschung an der Psychiatrischen Klinik der LMU München. Seit 2001 ist sie in der Klinik für Neuropsychologie am Klinikum München-Bogenhausen als Psychologische Psychotherapeutin tätig. Sie befasst sich besonders mit Anpassungsstörungen und problematischen Krankheitsverarbeitungsprozessen nach Hirnschädigungen.
Josef Pössl, Dr. phil., Dipl. Psychologe, Verhaltenstherapeut, war nach seinem Studium der Psychologie am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München tätig. Seit 1990 ist er Mitarbeiter der Entwicklungsgruppe Klinische Neuropsychologie (EKN) und arbeitet gleichzeitig als Psychologischer Psychotherapeut an der Klinik für Neuropsychologie im Klinikum München Bogenhausen. Er beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit psychosozialen Aspekten der neurologischen Rehabilitation.