Erfolgreich führen und leiten – wer möchte das nicht können? Leicht und ernsthaft, verständlich und fundiert, zeigt Jürgen Hargens anhand systemischer Erkenntnisse auf, dass führen und leiten eine Kunst ist, die man erlernen kann.
Theorie leitet, diese Erkenntnis ist nicht neu, doch reicht Theorie allein meist nicht aus. Technik ist erforderlich, doch Technik allein macht es nicht. Das Zusammenspiel von Theorie und Technik, wie sie in der Person der Führungskraft erkennbar wird, macht es möglich.
Nichts ist praktischer als eine gute Theorie, soll Einstein gesagt haben. Bateson hat davor gewarnt, die Speisekarte anstelle der Speise zu verzehren. Tipps und Tricks, so gibt Jürgen Hargens zu bedenken, sind zwar erwünscht, sollten allerdings nicht mit dem wirklichen Leben verwechselt werden. Es sind immer nur Anhaltspunkte, Ideen, Anregungen, die sich erst im und durch das Handeln der jeweiligen Person entfalten können.
In diesem Sinne spannt der Autor einen theoretischen Bezugsrahmen auf, indem er auf das hinweist, was man besser nicht wissen sollte, um dann unter den Stichpunkten Rahmen, Kooperieren, Präsenz, Moderieren, Ziel, Perspektiven und Fragen Möglichkeiten aufscheinen zu lassen, die helfen können, das Potential der Mitarbeiter zu nutzen, zu fördern und wertzuschätzen.
Dieses Buch gibt zuerst einen guten Einblick in das, was systemisches Denken ausmacht und zeigt darüber hinaus, was systemisches Denken dazu beitragen kann, im Umgang miteinander, in der Arbeit, in möglichen Auseinandersetzungen zieldienlich zu kooperieren.
Dieses kleine Vademecum gehört in die Hand eines jeden Vorgesetzten und auch in die Hand derer, die schon immer einmal wissen wollten, was denn Führungskunst ausmacht.
Vorwort zur fünften Auflage 2018:
Nichts bleibt, wie es ist.
Je mehr sich ändert, desto mehr bleibt es, wie es ist.
Die Arbeitswelt hat sich verändert, und damit wird auch die Frage aktuell, ob und inwieweit sogenannte ältere Konzepte von „führen und leiten“ noch angemessen oder berechtigt sind. Meine Überzeugung hat zugenommen, dass es sich eben nicht um Tipps und Tricks handelt, sondern um die grundsätzliche Haltung, die sich im Handeln niederschlägt. Von daher spreche ich heute weniger von Tipps, gar nicht von Tricks, sondern von der Haltung – die sich in Handlungen ausdrückt.
Es gibt eine große Fülle empirischer Untersuchungen, die darauf verweisen, dass Menschen Anerkennung, gute Beziehungen, Respekt und Gerechtigkeit überaus wichtig sind und sie in ihrem Tun anspornen. Das ist das, was Menschen ausmacht und antreibt.
So weisen beispielsweise Konzepte der Spieltheorie darauf, dass Kooperieren offenbar ein genauso bedeutsamer Aspekt menschlichen Handelns ist (Anatol Rapoport) wie das Gefühl der Gerechtigkeit (ultimate game)1.
Im Zeitalter der zunehmenden Privatisierung und der damit einhergehenden Zielidee, Gewinne als alles überragendes Ziel jedes (wirtschaftlichen) Handelns zu definieren, spielt der Umgang untereinander, das was ein menschenwürdiges Leben ausmacht, eine immer geringere Rolle. Der Satz „der Mensch ist Mittelpunkt“ hat seine Berechtigung offenbar verloren und eine eher inhumane Ausprägung erfahren: der Mensch ist Mittel. Punkt.
Insofern haben sich die Grundideen, die ich hier vor knapp zwanzig Jahren das erste Mal publiziert habe – sie sind nicht neu, sondern eher verschollen, glaube ich –, noch genauso bedeutsam. Es geht eben nicht bzw. nicht nur um führen und leiten, um Erfolg zu haben, es geht immer auch darum, wie das Miteinander respektvoll und gerecht sowie offen und transparent gestaltet wird. Nicht mehr und keinesfalls weniger.
So gesehen heißt „erfolgreich führen und leiten“ für mich immer auch, sich bewusst zu bleiben, dass es um das Miteinander geht. Um es systemisch/theoretisch zu formulieren: Alles, was in Systemen geschieht, alles, was wir in das System eingeben, wirkt auf uns zurück. Unvermeidlich und eben nicht kausal vorhersagbar. (Meyn, im Herbst 2018, Jürgen Hargens)
"Nahrhafte Zwischenmahlzeit: Es ist schon äußerst grandios, wie Jürgen Hargens die Leserinnen und Leser auf den Geschmack systemischer Sichtweisen bringt. In einem Schnelldurchgang wird man durch die wesentlichen Grundlagen systemischer Theorie geführt. Häppchenweise bekommt man die einen oder anderen systemischen Infragestellungen serviert und wird mittels zahlreicher Zwischenbemerkungen und Fußnoten immer vertrauter mit Möglichkeiten, effektiver und erfolgreicher zu 'führen und zu leiten'. Altbekanntes und Neues fügt der erfahrene Psychologe zu einem gehaltvollen 'Snack' zusammen. Die Leserschaft wird immer wieder dazu angeregt, das Geschriebene mit den eigenen Erfahrungen zu vergleichen und sich ein eigenständiges Urteil zu bilden. Hierbei werden auch die Menschen, die sich führen und leiten lassen, verstehen können, warum so manches in betrieblichen und institutionellen Zusammenhängen unangenehm aufstößt. Wer dieses handliche Brevier liest, wird nur einen Bruchteil möglicher Energiezufuhr erhalten, die man für umfassendes systemisches (Re)Agieren in Führungs- und Leitungspositionen benötigt. Sogleich kann er oder sie sich mit so wesentlichen Punkten wie 'Geduld, Zeit, Beobachten, sich selbst beobachten, wertschätzen (von Unterschieden)' zielgerichtet auseinander setzen. Die im Anhang aufgeführte Literatur mag dann Appetit machen auf weitere Lektüre und die entsprechende Einbindung systemischer Ideen in das praktische Handeln. Insgesamt also eine nahrhafte Zwischenmahlzeit: 'nicht mehr und auch nicht weniger ...' " Detlef Rüsch, amazon
„Das Thema: ‘Hägar, wie bist du eigentlich Chef geworden?’ ‘Beharrlichkeit, Genialität und einfach Pech.’
Das ist der Text des Comics, der den Einband von Jürgen Hargens’ Führungsbrevier ziert. Der kleine humorvolle und tiefgründige Hardcover-Band gibt Denkanstöße zum Thema Führung und Leitung (Anhaltspunkte, Ideen, Anregungen).
Der Autor / der Hintergrund:
Jürgen Hargens hat als Pionier die systemische Szene in Deutschland geprägt - zunächst als Begründer und langjähriger Herausgeber der Zeitschrift für systemische Therapie, dann aber auch als Herausgeber der Standard-Reihe 'Systemische Studien' beim verlag modernes lernen borgmann publishing in Dortmund.
Weiterhin ist Jürgen Hargens Therapeut und Berater in freier Praxis und begleitet als Trainer und Organisationsberater Entwicklungen von Menschen und Organisationen.
Der Inhalt: Mehr als Tricks und Kniffe interessiert Jürgen Hargens die Haltung erfolgreichen Führens und Leitens.
Einige Grund‘sätze’ des Buches: Gute Führung handelt und spricht authentisch. Sie ist nicht besserwisserisch, sie handelt bewusst im Unwägbaren, braucht ‘Geduld, Zeit und Beobachten’.
Führung aus konstruktivistischer Sicht ist tolerant und ermutigt die Vielfalt von Stilen und Meinungen.
Sie ist dialogisch und ehrlich am Gespräch mit MitarbeiterInnen interessiert, in einem Rahmen, der ‘verständlich, einsehbar und wertschätzend’ ist. Sie ist kooperativ, aber übernimmt auch Verantwortung.
Gute Führung beherrscht gute Moderation und die Kunst des Fragens. Sie erlebt andere Sichtweisen nicht als Störenfriede, sondern weiß sie klug und bescheiden einzubeziehen zum Wohle des Ganzen.
Fazit: Ein schöner und anregender Band für alle, die selbst führen und leiten und ein wunderbares Geschenk für Menschen in Führungspositionen.“ Prof. Dr. Lilo Schmitz, FH University of Applied Sciences Düsseldorf, Schwerpunkt "Berufliches Selbstmanagement", Lehrgebiet Methoden der Sozialarbeit
Jürgen Hargens, Jahrgang 1947, Psychotherapeut, Fortbilder, Supervisor und Lehrtherapeut, eigene Praxis 1979-2012, Gründer (1983) und Herausgeber (bis 1992) der Zeitschrift für systemische Therapie, Gesellschafter beim Flensburger Institut für systemisches Arbeiten (F.I.S.A.), Lehrbeauftragter der Sigmund Freud PrivatUniversität Wien, Mitarbeiter verschiedener Fachzeitschriften und Autor/Herausgeber zahlreicher Publikationen.
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