In der völlig neu bearbeiteten Auflage dieses Praxisbuches sind inzwischen 31 vorstrukturierte oder offene Bewegungslandschaften und Spielräume mit verschiedensten Materialien aus Sporthalle, Psychomotorik und dem Alltag zusammengestellt – von Sprungkabinett, Kletterdschungel, Labyrinth, Fahrzeugpark bis hin zu Spinnennetz, Kugelbahn und Taktilzirkus.
Neu beschrieben werden Sumpfgebirge mit Weichbodenmatten, Piratenschiffe mit Hängematten, Sauseland mit Inlineskates, Himmelsleitern und Kontaktstudio.
In den Projekträumen wird Kindern ein Rahmen geboten, in dem motiviertes und selbständiges Lernen spielerisch möglich ist. Die erwachsenenzentrierte Situation wird zugunsten einer ressourcen- und kindorientierten Sichtweise aufgegeben.
In diesem Buch finden sich eine Fülle von Anregungen für die Gestaltung von leicht aufbaubaren Bewegungslandschaften für Bewegungserziehung und Sportunterricht, psychomotorischer Entwicklungsbegleitung und Wahrnehmungsschulung – unter Berücksichtigung therapeutischer und pädagogischer Ziele – in Kindergarten, Schule, Therapie und Freizeitarbeit. Eine Vielzahl von Skizzen und farbigen Fotos zeigen anschaulich die verschiedenen psychomotorischen Erlebniswelten.
“Das Praxishandbuch bietet Grundlagentheorien zu verschiedenen pädagogischen Ansätzen sowie eine Fülle an praktischen Anregungen zur Gestaltung leicht einzurichtender Bewegungsspielräume.” Die Kindergartenzeitschrift
“Über anregende Bewegungsangebote die Entwicklung von Kindern ganzheitlich zu fördern, ist ein Erfolg versprechender Ansatz. Die Bewegungsräume sind an der Schnittstelle von Bewegungserziehung, psychomotorischer Entwicklungsbegleitung und Wahrnehmungsförderung angesiedelt. Auch wenn sie nicht im Handumdrehen gestaltet sind, ist der Ertrag dennoch groß: Durch eigenständiges und bewegtes Handeln wird die kindliche Entwicklung gefördert und dabei der Bewegungsdrang als vorhandene Motivation genutzt.” Dieter Wrobel, kindergarten heute
„Wenn Sie jede Woche eine der nahe liegenden, ungewöhnlichen, spannenden und attraktiven Bewegungsideen dieses Buches in Ihrer Praxis umsetzten, würden Sie und Ihre Kinder – die vielfältigen Kombina-tions- und Variationsmöglichkeiten nicht eingerechnet – über Jahre beschäftigt sein. Auch für einen erfahrenen Psychomotoriker, der an keinem noch so alltäglichen Material vorbeilaufen kann, ohne dessen Eignung für die Turnhalle zumindest ansatzweise zu überdenken, ist die Vielfalt und Kreativität der Bewegungsideen mit unterschiedlichsten Materialien faszinierend.
Helmut Köckenberger stellt in den 285 Seiten des Buches auf über 200 Seiten 31 verschiedene Bewegungsräume mit Alltagsmaterialien, Psychomotorischen Gerätschaften und den Standardausstattungen von Turnhallen vor. Dabei werden die einzelnen Bewegungsräume übersichtlich und gut strukturiert, ergänzt von vielen Zeichnungen und farbigen Abbildungen beschrieben. Vorstellung des Materials, Aufbau des Bewegungsraumes, mögliche Lernspiele, Kombinationsvorschläge mit anderen Materialien und Hinweise zu methodischen und inhaltlichen Besonderheiten gliedern die einzelnen Abschnitte. Die poetischen Sinnsprüche des Autors runden das jeweilige Kapitel ab und führen den Leser über ihre Bedeutungsebene zu einer horizonterweiternden, gedanklichen und emotionalen Auseinandersetzung mit dem Thema.
Der praktische Hauptteil des Werkes wird von einem knappen, aber dennoch fundierten theoretischen Teil gestützt. Selten habe ich in dieser komprimierten Form eine präzisiere Darstellung der Grundlagentheorien von Montessori, Projektunterricht, Psychomotorik oder der Non-direktiven Therapie, um nur einige zu nennen, gelesen.
Aufbauend auf den Referenztheorien und Bezug nehmend auf die folgenden Praxisbeispiele beschreibt der Autor in einem weiteren, größeren Abschnitt seine grundlegenden Gedanken zum Konzept der Bewegungsräume. Diese erachte ich als wegweisend für eine entwicklungs- und kindorientierte Pädagogik und Therapie – über das Konzept der Bewegungsräume hinaus. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang der große Praxisbezug des Gesagten. Hier schreibt ein Praktiker mit einem großen theoretischen Hintergrundwissen für die Praxis. Ein Musterbeispiel dafür, wie praktisch eine gute Theorie sein kann.
Alles in allem ein gelungenes und sehr empfehlenswertes Buch. Auch wenn Sie, mangels geeigneter Räumlichkeiten, nicht direkt mit dem Konzept der Bewegungsräume arbeiten können, finden Sie darin eine Vielzahl konkreter und gut beschriebener Anregungen für die Praxis sowie eine leicht verständliche Zusammenfassung der Referenztheorien zur Begründung Ihrer Arbeit. Mittels einer kleinen Knotenkunde und einer kurzen Erläuterung der verwendeten Fachbegriffe findet der Band seine Abrundung. Einzig eine sorgfältigere Recherche zu den aktuellen Sicherheitsbestimmungen der Versicherungsträger wäre wünschenswert gewesen. Die beschrieben „Langbank- und Riesenschaukeln” sollten in keinem aktuellen Praxisbuch mehr vorkommen. Auch bei einigen anderen Aufbauten hätte ich mir eine kritischere Auseinandersetzung mit dem Thema Risiko und Sicherheit erhofft.
Und wenn Sie das Buch in einer älteren Ausgabe bereits haben? Der Seitenumfang ist um rund 100 Seiten gestiegen! Sie finden in der jetzigen Auflage nicht nur neu beschriebene Räume, mehr Praxisbeispiele und anschaulichere Fotos, auch der theoretische Teil erfuhr eine bedeutende Erweiterung und Aktualisierung. Und – das neue, fast durchgängig farbige Layout ist mehr als Kosmetik: Dadurch wurde das Buch deutlich übersichtlicher und die über 200 präzisen Farbfotos geben auch mir als „Praxisbeschreibungslesemuffel” schnell die notwendigen Informationen und Anregungen zur Bereicherung meiner nächsten Praxisstunden.“ Axel Heisel , Praxis der Psychomotorik
„Zwei Merkmale machen das Buch besonders sympathisch. Auf der einen Seite werden Kinder als aktive, selbstbestimmte und neugierige Menschen gesehen, die eigene Ideen haben bzw. entwickeln und damit eine fremdbestimmte, erwachsenenorientierte und vorgegebene ‘Beturnung’ nicht brauchen! Zum anderen sind die vorgestellten Beispiele gut nachvollziehbar, wobei die Ziele aus den möglichen Bewegungsaktivitäten der Kinder abgeleitet sind. So bestimmt nicht primär das Ziel die Bewegungsvielfalt, sondern Kinderbewegungen weisen auf erreichbare Ziele hin (concommitant learning = Lernen geschieht nebenbei). Viele der Beispiele lassen sich auch auf das Außenspielgelände von Kindergärten übertragen, so dass ein gesonderter ‘Bewegungsraum’ nicht unbedingt benötigt wird.“ Kindergarten heute
„Sehr für den Anfangsunterricht im Primarbereich zu empfehlen und es lässt sich zudem auch gut für die Freizeit- und Vereinsarbeit einsetzen.“ Sonderpädagogik in Rheinland-Pfalz
Helmut Köckenberger, Fachlehrer, Psychomotoriktherapeut, Ausbildung in psychotherapeutischer Körperarbeit und Counselling, seit 1984 Arbeit und Spaß mit auffälligen Kindern in Diagnostik, psychomotorischer Therapie und Schule. Tätig als Dozent zu den Themen ADHS, auffällige Kinder, Psychomotorik und Bewegtes Lernen.
Für Autoren
