Kinder beleidigen sich, Kinder schlagen sich: eine Wirklichkeit, die für viele Eltern und pädagogische wie psychologische Fachkräfte zum harten Alltag gehört. Der Autor arbeitet in diesem Alltag. „Verhaltensauffällige“ Kinder werden von ihm und seinem Team in heilpädagogischen Gruppen therapeutisch betreut.
„Wie machen Sie das? Bei euch flippt mein Kind nicht aus. Bei mir schon!“ Diese häufig gehörte Elternfrage beantwortet Hergenhan nicht im Stil theoretischer Besserwisserei. Sein erfolgreiches Konzept ist an der harten Erfahrung mit kindlichen Aggressionen gewachsen.
Er zeigt ganz konkret auf, wie die elterliche, pädagogische bzw. therapeutische Begegnung mit Kindern so gestaltet werden kann, dass verbale wie tätliche Aggressionen aufhören und stattdessen friedliches Auskommen gelingen kann.
Wie spreche ich mit Kindern, die sich beleidigen, brutal aufeinander losgehen und sich schlagen? Diese Frage ist mittlerweile im breiten Feld der Kinderbetreuung zu einem pädagogisch therapeutischen Grundsatzthema geworden.
Hergenhan schildert detailliert, wie ein Gespräch mit Kindern systemisch geführt werden kann. „Systemische Methoden sind erfolgreich. Jeder Pädagoge und jeder Psychologe kann das erleben“, behauptet er.
In seinem Buch kommen die Kinder und die systemisch arbeitenden BetreuerInnen selbst zu Wort. Der Leser erfährt am Gespräch mit den Kindern, was genau in der Bearbeitung kindlicher Aggressionen systemisch zum Frieden führen kann.
Aus dieser Praxis entwickelt der Autor sechs Basalkriterien, die präzise erkennen lassen, worin aus seiner Sicht systemisch therapeutisches Arbeiten überhaupt besteht.
Ein Buch, das Mut macht, anregt und Hoffnung verbreitet.
“Ob es in der Praxis immer gelingen mag, sich an den vorgeschlagenen Wahrnehmungsvarianten und Verhaltensmustern zu orientieren bleibt offen. Ich kenne ausreichend Situationen im praktischen, alltäglichen Umgang mit Kindern, in denen man nicht jederzeit überlegt und der Theorie entsprechend handelt. Ob dies Anspruch des Autors war, wage ich jedoch auch zu bezweifeln.
Ich erkenne in der Veröffentlichung von Anton Hergenhan einen wertvollen Beitrag zum An- und Umdenken. Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die aggressives Verhalten zeigen oder verbalisieren, muss immer wieder hinterfragt werden. Die eigene Haltung der Eltern / Pädagogen zu dem Problemverhalten und dem problematischen Kind spielt eine enorm wichtige Rolle. Es muss gelingen, ein Kind und sein Verhalten nicht zu verteufeln, sondern gemeinsam zu hinterfragen, wie es dem Kind mit diesem Verhalten geht, wie es den anderen Beteiligten mit dem Verhalten des Kindes geht und gemeinsam Handlungsalternativen zu entwickeln.
Dazu ist das Buch meiner Meinung nach eine sehr gute Anregung und sollte in der pädagogischen Praxis große Beachtung finden.” Sonja Alberti, socialnet.de
„Dieses knapp 130 Seiten umfassende Buch habe ich mit großem Interesse und hintereinander weg durchgelesen. Schon nach den ersten Sätzen ist zu spüren, dass sich hier ein Praktiker äußert.
Der Autor ist Diplompsychologe und Psychotherapeut. Er ist systemisch ausgebildet und reflektiert in seinem Text eigene langjährige Berufserfahrung in einer Heilpädagogischen Tagesstätte.
Hergenhan schildert Praxisbeispiele und deren systemische Bearbeitung im Team und mit den Kindern.
Dabei misst er alles an den von ihm so genannten systemisch heil pädagogischen Basalkriterien, in denen sich Erfahrungen seines Teams verdichten. Er nennt sie: „
1. persönliche Präsenz
2. Führung,die das Kind mündig sein lässt und respektiert
3. ausdrückliche Identifikation der Ressourcen, der Fähigkeiten
4. positive Beachtung des Symptoms
5. Lösungsentwurf des Kindes
6. Einbau des kindlichen Bezugssystems“ (Hergenhan, S.22)
Diese Basalkriterien werden ausführlich erläutert sowie unter (heil)pädagogischem und systemischem Aspekt diskutiert. Dabei wird in jedem Fall überlegt, was denn der Arbeitsauftrag für uns in der Begegnung mit verbal und körperlich aggressiv handelnden Kindern sei. In diesem Zusammenhang äußert sich der Autor auch zur Bedeutung der Sprache in der Heilpädagogik als etwas über die Beziehungsqualität Entscheidendes.
Im weiteren Verlauf des Buches gibt Hergenhan zwei längere Gesprächssequenzen wieder, in denen sich eine systemisch ausgebildete Betreuerin in einer Kinderkonferenz mit aggressivem Verhalten anhand konkreter Angriffssituationen in der Tagesgruppe auseinandersetzt. Die Gesprächsführung wird im Einzelnen kommentiert und in Hinsicht auf die konsequente Umsetzung der Basalkriterien hin untersucht. Dabei werden auch Fehler und Ratlosigkeit von Betreuern nicht ausgespart. Wirklich eine spannende Lektüre, bei der man in Bezug auf die Gesprächsführung viel lernen kann. Mir gefällt sehr, dass die klare Haltung des Autors, nämlich kindlichen Aggressionen respektvoll, wertschätzend und somit entschlossen und deutlich Grenzen setzend entgegenzutreten, durchgängig spürbar ist. Eine besondere Freude ist die bildreiche gut lesbare Sprache des Autors. Das Buch ist für Studierende und Praktiker unbedingt zu empfehlen.“ Sybille Lenk, heilpaedagogik.de
„Die Umsetzung der sechs Kriterien im therapeutischen Gespräch wird sehr lebendig und anschaulich nachvollziehbar und lädt direkt zur Übernahme in eigenes pädagogisches und elterliches Handeln ein. Es erschließt sich dem Leser, durch welches genaue Vorgehen Frieden und Gewaltabbau im Gespräch mit den betroffenen Kindern erreicht werden kann und wie bereitwillig Kinder darauf eingehen, wenn ihnen gewaltfreie, sie respektierende, Lösungsmöglichkeiten für ihre Konflikte vorgelebt und nahe gebracht werden.
Ein empfehlenswertes Buch für den praktischen pädagogischen Alltag mit verhaltensauffälligen Kindern, aber auch mit Kindern überhaupt.“ Ute Karnahl, Sozial Extra
„Um mit meinem Fazit zu beginnen: Ein praktisches Buch, anregend, persönlich, theoriekonsistent und überaus konkret und hilfreich.
Hergenhan setzt sich in elf Kapiteln mit der das Buch einleitenden Frage „Was soll ich machen, wenn …?“ auseinander und wendet sich vorrangig dem Bereich „verhaltensauffällig und aggressiv“ zu. Dabei geht er von eigenen leidvollen Erfahrungen der Praxis aus, wie sie ihn – gewissermaßen als Praxisschock – am Beginn seiner Tätigkeit als Psychologe in einer Heilpädagogischen Tagesstätte traf.
Ich kann dieses Buch uneingeschränkt empfehlen und der Verlagsankündigung nur zustimmen: ‘Ein Buch, das Mut macht, anregt und Hoffnung verbreitet.’“ Jürgen Hargens (Meyn)
Anton Hergenhan, Jahrgang 1960, Dipl.-Psychologe (Studium in Bamberg, Schwerpunkt Klinische Psychologie, Verhaltenstherapie). Therapeutische Zusatzausbildung in München (Systemische Individual-, Paar- und Familientherapie). Nach 20 Jahren Leitung einer teilstationären Einrichtung für verhaltensauffällige Kinder (Heilpädagogische Tagesstätte). Übernahme einer Dozentur an einer Fachakademie für Sozialpädagogik. Arbeitsschwerpunkte: psychologische Einzel- und Gruppentherapie, Familientherapie; systemisches Coaching mit Eltern, kooperativer Austausch mit Lehrkräften, methodologische Synthese verhaltenstherapeutischer und systemischer Interventionsverfahren.
Kontakt: www.aggressivekinder.wordpress.com
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