- Gelingendes Lernen und Lernschwierigkeiten
Die individuelle Lernförderung ist ein Gebiet, auf dem neue Gedanken gebraucht werden. Gewiss hängt der Erfolg der Förderung davon ab, wie die Lernaktivität des Kindes stimuliert und entwickelt werden kann. Lernhandlungen mit guter Motivation, Konzentration, Anwendung und Transfer des Wissens sind nicht immer zu erreichen. Es gibt Hochs und Tiefs. Konzeptionelle Überlegungen zur Förderung sind nötig, wenn bei einem Kind in bestimmten Bereichen eine ziellose, unsystematische Tätigkeit vorherrscht, in der es sein Wissen weder nutzt noch weiterentwickelt.
- Psychologie der Lernaktivität und Logik des Gelingens
Wer Kinder unterrichtet und fördert, weiß, wie untrennbar Vorwissen, Verstehen, persönliche Sinnhaftigkeit der Lernaufgaben, subjektives Schwierigkeitserleben u.a.m. ineinanderwirken. Ein handlungs- und stärkenorientiertes Herangehen ist notwendig. Als praktikable Grundlage dafür wird das Vier-Felder-Modell des Lernhandelns dargestellt. Es dient sowohl der Lernbeobachtung als auch der Lernförderung. Die Schlussfolgerungen richten sich auf die Gestaltung von Erfolgsbedingungen, nicht aber auf einen vermeintlichen Veränderungsbedarf der Lernenden.
- Struktur-Lege-Verfahren und Förderkonzepte
Das Struktur-Lege-Verfahren stellt die Perspektive des Lernenden und seiner Motive und Fähigkeiten in den Mittelpunkt. Durch die Anordnung der Bedingungskärtchen werden Hypothesen über die Lernprobleme entwickelt und es entsteht ein Bild, das Erkenntnisse für die Förderung bereithält. Kern der Förderung ist die funktionierende, subjektiv sinnvolle Tätigkeit in Lernsituationen, in denen Fähigkeiten genutzt werden und sich entfalten können.
- Handreichungen (Arbeitsbögen, Kärtchen u.a.)
In sechs Bausteinen werden Methoden und Anregungen für die Lerndiagnostik und Planung von Förderzielen und Maßnahmen beschrieben. Alle sind offen für persönliche Arbeitsformen und haben sich in Teamberatungen bewährt. Angewandt werden können sie unabhängig vom Bestehen eines sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfs bei Schwierigkeiten, Störungen oder Beeinträchtigungen im Lernen und Lernverhalten. Lernfördergespräche sind ein wichtiger Bestandteil. In ihnen lernen Schülerinnen und Schüler viel über ihre Kompetenzen. Gemeinsam mit der Lehrkraft bereiten sie gelingende Lernhandlungen und positive Lernsituationen vor.
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Dieses Buch erweitert und ersetzt die vergriffene Bestell-Nr. 1287.
„Matthes stellt ein theoretisch und praktisch gut fundiertes, kohärentes Framework dar zur Diagnose des Lernhandelns im Hinblick auf effiziente Lernoptimierung bei Kindern und Jugendlichen mit Lernschwierigkeiten, Lernstörungen oder Lernbeeinträchtigungen; eine beachtenswerte kreative Leistung. Das didaktisch geschickt arrangierte Lehrwerk leistet zweierlei, eine gut nachvollziehbare Einführung in wesentliche theoretische Grundlagen des Verfahrens sowie dessen intelligente Nutzung in der Schulpraxis.“ Christoph Schmid, socialnet.de
„Guter individueller Lernförderung gelingt es, die Lernaktivität des Kindes zu stimulieren, zu strukturieren und zu entwickeln. Das in diesem Band vorgestellte Vier-Felder-Modell des Lernhandelns setzt auf eine handlungs- und stärkenorientierte Herangehensweise. Das Struktur-Lege-Verfahren stellt die Perspektive des Lernenden und seiner Motive und Fähigkeiten in den Mittelpunkt. Die Strategie sieht vor, die Lerntätigkeit im Unterricht zu beobachten und daraus Schlussfolgerungen für ein gelingendes Lernen abzuleiten: Welche Anforderungen haben den Lernenden adäquat gefordert? Wo war er über- oder unterfordert? Wie konnte er seine Konzentration steuern oder war ihm das unter den gegebenen Bedingungen nicht möglich? War er wenigstens in einem Mindestmaß intrinsisch motiviert? War Inaktivität ein Problem der Anforderungen, der Motivation, der Konzentration oder des Abrufs von Wissen aus dem Gedächtnis? Durch die Anordnung der Bedingungskärtchen werden Hypothesen über die Lernprobleme entwickelt. In sechs Bausteinen werden dann Methoden und Anregungen für die Lerndiagnostik und Planung von Förderzielen und Maßnahmen beschrieben. Wichtig ist, dass jedes Kind ein subjektiv sinnvolles Lernverhalten entwickelt und sich in der Schule wohl und integriert fühlt.“ Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Gerald Matthes ist Grundschullehrer, Sonderpädagoge und Diplom-Psychologe. Er war als Lehrer, Lerntherapeut und Hochschullehrer tätig. Über viele Jahre leitete er das Institut für Sonderpädagogik an der Universität Potsdam und hatte dort von 1994 bis 2008 den Lehrstuhl für sonderpädagogische Psychologie inne. Sein Schwerpunkt in Forschung und Lehre gilt der Beobachtung und Förderung von Lernprozessen bei Kindern mit Beeinträchtigungen. In enger Kooperation mit Lehrerinnen und Lehrern forschte er in den letzten Jahren zur Entwicklung individueller und inklusiver Förderkonzepte.
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