Familien stehen heute vor vielen Herausforderungen, die es täglich zu bewältigen gilt. Die Anforderungen, die durch Kindertageseinrichtungen, Schule, Beruf und im Alltag bestehen, können sich belastend auf einzelne Familienmitglieder und somit auch auf das familiäre Miteinander auswirken. Pädagogische oder therapeutische Unterstützungsangebote zur Entlastung von Familien sind häufig auf einzelne Familienmitglieder ausgerichtet und sprechen entweder die Eltern oder die Kinder an. Psychomotorische Angebote, die den Fokus auf Entwicklungsbegleitung durch Bewegung und Spiel legen, richten sich überwiegend an Kinder und nur vereinzelt werden ganze Familien in bewegungsorientierte Stunden einbezogen.
Die Autorinnen dieses Buches möchten anhand vielfältiger familienorientierter Praxisideen Psychomotoriker*innen sowie Fachkräfte aus Kita und Schule dazu einladen, erlebnisorientierte Gelegenheiten für die ganze Familie zu schaffen - in denen sie sich mit ihren Ressourcen erfahren und Zeit miteinander verbringen können, wobei Gutes, Hinderliches, Schweres, Positives, Leichtes, Widerständiges, Weiches und vieles mehr in Bewegung und Spiel Platz haben.
Einleitend wird in diesem Buch ausgeführt, wie bisher psychomotorische Angebote für Familien gestaltet sowie im Fachdiskurs diskutiert wurden und welche Gründe für eine erlebnis- und bewegungsorientierte Einbindung der ganzen Familie sprechen. Anschließend werden theoriegeleitete Vorschläge für eine systematische Planung und Vorbereitung von Familiensettings und -stunden dargestellt.
Der Hauptteil des Buches umfasst Praxisideen, die vielfältige Impulse bieten, um mit Familien (Kinder von ca. 3 bis 10 Jahren) bewegungsorientiert zusammenzuarbeiten. Die Ideen sind in Form von Praxiskarten aufbereitet und strukturell gleich aufgebaut. Sie beinhalten Themengebiete (z.B. in Kontakt kommen, Ressourcen sehen, Übergänge gestalten), Spielvarianten, methodische Überlegungen und Anregungen, in welchen Settings (z.B. Spielfest, Elternabend, Familienangebote) die Ideen umgesetzt werden können.
Janne Caroline Broxtermann, in Ausbildung zur staatl. anerk. Motopädin; Erlebnispädagogin, Dipl.-Kauffrau (FH); Mototherapeutin an der Clemens-August-Jugendklinik (Neuenkirchen-Vörden) seit 2022; wissenschaftliche Mitarbeiterin am Niedersächsischen Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) von 2020 bis 2022.
Dr. Fiona Martzy, Dipl.-Motologin, Transferwissenschaftlerin am Niedersächsischen Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe); langjährige psychomotorische Praxiserfahrung in Gruppenleitung und Zusammenarbeit mit Eltern; Mitglied im Vorstand der Deutschen Akademie – Aktionskreis Psychomotorik e.V.; Fortbildnerin und Fachbuchautorin.
In Kooperation mit dem Nifbe: Das Niedersächsische Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) wurde 2007 in dezentraler Struktur gegründet. Im Zentrum der Aufgaben stehen der wechselseitige Transfer zwischen Forschung und Praxis sowie die interdisziplinäre Vernetzung. Das nifbe begleitet und unterstützt dabei insbesondere den Professionalisierungsprozess in der Elementarpädagogik durch ein breites Spektrum von Qualifizierungen, Fachveranstaltungen und Publikationen.
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