Seit Anfang dieses Jahrtausends boomen Hunde in der Schule, und in den Medien sind immer wieder euphorische Berichte über Schulhunde zu lesen, die von allen SchülerInnen geliebt werden und das Leben der LehrerInnen in der Schule erleichtern. Die Praxis zeigt, dass deshalb zunehmend liebe, brave Hunde PädagogInnen in den Unterricht begleiten und häufig auch Welpen vor den Sommerferien angeschafft werden, um nach den Ferien mit in den Unterricht zu gehen.
In diesem Buch werden verschiedenste Aspekte aufgeführt, die als Voraussetzung für einen qualifizierten Einsatz von Hunden in der Schule erforderlich sind, damit er zu einer Win-win-Situation für alle Beteiligten wird. U.a. werden Grundbedingungen bei der PädagogIn, den Hunden und in der Schule erläutert, die als wichtige Basisfaktoren erfüllt sein müssen. Darüber hinaus werden auch rechtliche und organisatorische Voraussetzungen sowie notwendige schriftliche Vorbereitungen aufgeführt.
Erläutert werden außerdem wichtige Aspekte, die bei einem Einsatz von Hunden in der Schule Berücksichtigung finden müssen, denn ohne eine gute Gewöhnung des Hundes, Regeln und Rituale ist ein entspannter Einsatz für alle nicht möglich. Ruhephasen und Bewegungsfreiheit des Hundes und eine gute Sachkunde der BesitzerIn, um Stress bei den Hunden zu erkennen und zu reduzieren, sind weitere Themen dieses Buches.
Es wird auch auf die verschiedenen Einsatzbereiche und -möglichkeiten hingewiesen, denn der schulische Bereich hat sich in den letzten Jahren gravierend verändert, und es geht in der Schule nicht mehr nur um den normalen Unterricht.
Allerdings ist dies kein Buch, in dem es primär um Ideen für die Praxis geht. Hier sollen vielmehr Hintergründe und Entwicklungen der Hundegestützten Pädagogik in der Schule in Deutschland aufgezeigt und bisher vorliegende Definitionen gesammelt und erläutert werden.
Als Anlagen finden sich im Buch u.a. auch einige Richtlinien der IAHAIO, die aus Sicht der Autorin, ebenso wie die Selbstverpflichtung im Schulhundweb, eine Basis der Hundegestützten Pädagogik in der Schule darstellen. Auch Infos zu Gesundheitsprävention und Stress, sowie ein Leitfaden Qualitätsanalyse Schulbegleithund sind angefügt, bzw. stehen als Download zur Verfügung.
Dieses Buch ist eine völlige Neubearbeitung des 2009 veröffentlichten Buches „HuPäSch – Hunde in die Schulen und alles wird gut!?“, in dem es um das multifaktorielle System der Hundegestützten Pädagogik im schulischen Bereich geht.
Es richtet sich in erster Linie an Neueinsteigerinnen, die einen Hund in der Schule einsetzen möchten, und der Schwerpunkt liegt hier auf PädagogInnen, also LehrerInnen oder SchulsozialpädagogInnen o.ä., die während ihrer Arbeit zeitweise von ihrem Hund begleitet werden. Aber auch KollegInnen, die ihren Hund schon etwas länger in der Schule einsetzen, finden hier vielleicht noch etwas Neues zum Hintergrund und zu verschiedenen Aspekten des Einsatzes.
„Das Anliegen der Autorin: wichtige Faktoren für erfolgreiche hundegestützte Pädagogik in der Schule vorzustellen. Dabei spielen tierethische Aspekte und Tierschutz eine wichtige Rolle, um einen qualifizierten, artgerechten und respektvollen Einsatz von Hunden in der Schule zu ermöglichen.
Nach allgemeinem Hintergrund, Geschichte und Definitionen widmet sie sich den Grundlagen, z.B., welche Hunde können eingesetzt werden, welche Voraussetzungen müssen Pädagog*innen und das schulische Umfeld erfüllen, welche rechtlichen und organisatorischen Voraussetzungen sind umzusetzen, welche Regeln muss es für den Umgang mit dem Hund geben, welche Einsatzbereiche gibt es.
Der Titel ist eine Überarbeitung und Erweiterung des Buches ,Hundegestützte Pädagogik in der Schule’. Dabei hat die Autorin die massive Expansion und Entwicklung im Bereich der Tiergestützten Intervention und der Hundegestützten Pädagogik berücksichtigt. Ein wichtiges Buch für die entsprechenden Zielgruppen.“ Cornelia Hoppe, ekz.bibliotheksservice
Lydia Agsten unterrichtete von 1977 bis 2016 an Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen sowie in der Integration einer Hauptschule und wurde dabei von 2002 bis 2016 regelmäßig von ihren Hunden in die Schule begleitet. Nach ihrem Ruhestand setzte sie ihre Hunde Bea und Lollipop noch regelmäßig zwei Jahre in der Leseförderung in der Unterstufe ihrer ehemaligen Schule ein.
Während einer Berufsbegleitenden Fortbildung in München 2005/2006 stellte sie im Dezember 2005 die Homepage „Schulhundweb“ mit dem Ziel ins Netz, Kolleginnen, die ihre Hunde in der Schule einsetzen, zu vernetzen. Dort sind Ende 2019 über 460 Kolleginnen aufgeführt, die sich der „Selbstverpflichtung“ angeschlossen haben und damit einen qualifizierten Einsatz ihrer Hunde in der Schule verdeutlichen möchten.
Aus ihrer Abschlussarbeit des Kontaktstudiums „Tiergestützte Pädagogik und Therapie“ an der Ev. Fachhochschule Freiburg 2007/2008 entstand ihr erstes Buch „HuPäSch – Hunde in die Schulen und alles wird gut!?“. Seit Anfang 2008 entwickelte sich dann langsam das Weiterbildungsinstitut „ColeCanido“ in Iserlohn (NRW), das mittlerweile auch eine Nebenstelle in Niedersachsen in der Nähe von Lüneburg hat.
2011 war Lydia Agsten Mitautorin des „Praxisbuch Hupäsch“ und organisierte 2011 und 2013 zusammen mit ihrem ColeCanido-Team zweimal eine „Schulhundkonferenz“ in Dortmund.
Lydia Agsten ist Mitglied im „Bundesverband Tiergestützte Intervention“ und Gründungsmitglied des gemeinnützigen Vereins „Qualitätsnetzwerk Schulbegleithunde e.V.“, dessen 1. Vorsitzende sie derzeit ist.