Das ergotherapeutische Konzept SELWA - „SELbststeuerung durch WAhrnehmungsbasierte Methoden“ wurde von der Autorin für die Behandlung psychisch/psychosomatisch Erkrankter zur gezielten Verbesserung der Alltagsbewältigung entwickelt. Es ist speziell auf Jugendliche und Erwachsene ausgelegt und beruht im Wesentlichen auf Erkenntnissen der Sensorischen Integration (SI), der Achtsamkeitslehre des Buddhismus und weiteren etablierten und bekannten ergotherapeutischen Mitteln und Verfahren.
Das Konzept verknüpft das Ausführen konkreter Betätigungen als „klassisches“ Mittel der Ergotherapie mit der besonderen Art eines „tätigkeitsbezogenen Wahrnehmungstrainings“. Durch die spezifische Auswahl SI-typischer Geräte oder Materialien (z.B. Schaukel, Hängematte, Sanddecke, verschiedene Handbäder - Linsen, Erbsen u.ä.) und eine entsprechende Anleitung lernt der Klient, sich selbst strukturiert und detailliert in seiner persönlichen Lebenswelt wahrzunehmen und sich schließlich auf dieser Grundlage selbst zu steuern.
Die ergotherapeutische Anwendung von Elementen der Sensorischen Integration bei erwachsenen, psychisch erkrankten Klienten ist nicht neu. Beim SELWA-Behandlungskonzept wird nun die gezielte, achtsame Wahrnehmung und die direkte praktische Beeinflussung von Körperreaktionen, Gefühlen und Gedanken (KGG) unter dem Einfluss sensorischer Reize geübt. Im Rahmen der Therapie, sowie recht schnell auch allein im Alltag, werden die Klienten in die Lage versetzt, als bedrohlich interpretierte Innenreize wahrzunehmen und durch konkrete Handlungen (Selbststeuerung) zu beeinflussen.
Ziel dieses Ansatzes ist es, Klienten durch die Vermittlung von Selbststeuerungtechniken, unter Zuhilfenahme der Sensorischen Integration, anzuleiten, die eigene Situation zu beeinflussen und zu verändern und so selbstbestimmtes Handeln zu ermöglichen. Das Konzept bietet eine Strukturierungshilfe für die Behandlung und hilft so den Therapeuten entspannter zu arbeiten.
Die Autorin hat in ihrer Ergotherapie-Praxis in den letzten Jahren mit diesem Konzept bereits erstaunliche Erfolge erzielt.
Das Buch umfasst sowohl die erforderlichen Grundlagen als auch eine ausführliche Darstellung des Konzeptes mit vielen Praxisbeispielen und sofort umsetzbaren Anleitungen.
Es ist als Handbuch gedacht, das sich sowohl für berufserfahrene Ergotherapeuten und Berufsanfänger für den praktischen Einsatz in Praxis, Klinik und Einrichtung, als auch als Unterrichtsmaterial für Studium und Ausbildung eignet.
„Zusammengefasst gibt das Buch einen umfassenden Einblick in das von Thielen beschriebene Konzept SELWA. Es bietet eine Fülle an wahrnehmungsbasierten Ideen und Anregungen für die Behandlung von Menschen mit psychischen und psychosomatischen Erkrankungen in Verbindung mit Selbststeuerung und Handlung/Betätigung, die gut auf andere Fachbereiche übertragen werden können.“ Andrea M. Handschuh, ergotherapie Austria
„Das Werk ist als Handbuch gedacht, das eine Kombination aus etablierten ergotherapeutischen Mitteln und Methoden mit einem tätigkeitsbezogenen Wahrnehmungstraining und der Achtsamkeitslehre des Buddhismus beinhaltet. So fragt die Therapeutin etwa bei einem Einkaufstraining immer wieder die Selbstwahrnehmung des Klienten ab. Auf dieser Grundlage kann sie gemeinsam mit ihm konkrete und strukturierte Handlungsweisen und Selbststeuerungstechniken entwickeln. Zur Unterbrechung von problematischen Situationen und zum Überprüfen der Wahrnehmung eignen sich Atemtechniken, taktile Reize oder der Einsatz der SELWA-App.
Die wichtigen Hauptaspekte des Konzepts sind verständlich erklärt. Dazu zählen unter anderem neurobiologische Grundlagen, Wahrnehmung, Achtsamkeitslehre und die Sensorische Integration. Viele Praxisbeispiele ermöglichen einen Einblick in die Vorgehensweise einer Therapie nach SELWA.
Das Buch regt dazu an, Klienten im psychiatrischen Bereich eine Kombination aus ergotherapeutischen Mitteln gepaart mit neuen Denkansätzen erfahrbar zu machen. Es eignet sich dazu, bewährte Methoden zu erweitern und den Klienten im Therapiealltag neue Anregungen und Selbststeuerungstechniken anzubieten.“ Anja Niedermeier, ergopraxis
Susanne Thielen ist seit 1983 staatl. anerkannte Ergotherapeutin und arbeitet schwerpunktmäßig mit Jugendlichen und Erwachsenen in den Bereichen Psychiatrie, Neurologie und Geriatrie.
Seit 2004 ist sie in Mönchengladbach in eigener Praxis tätig. Zuvor arbeitete sie in verschiedenen Krankenhäusern u. a. beim Aufbau der Therapieabteilung Hardterwald-Klinik (Mönchengladbach) als berufsübergreifende Leitung KG und ET. Später war sie bis zur Selbstständigkeit in verschiedenen Praxen angestellt.
Bei der praktischen Ausbildung von ET-Schülern sowie bei der Weiterbildung von KollegInnen mitzuwirken, macht ihr bis heute große Freude. Einige Jahre war sie auch als Dozentin in der Altenpflege-Ausbildung tätig. Sie hat Erfahrung in Frauen- und Mädchenarbeit, wo sie u.a. Kurse zu Selbstbehauptung und Konfliktlösung durchgeführt hat.
Im Rahmen der Entwicklung des SELWA Konzeptes veröffentlichte sie Fachartikel in der „Ergotherapie & Rehabilitation“ (Schulz-Kirchner) und einen Buchbeitrag in „Advances in Psychology Research“ (Nova Publishers, New York). Das SELWA Konzept wurde auch an der HS Niederrhein im Fachbereich „Gesundheitswesen - Angewandte Therapiewissenschaften“ präsentiert.
In Fortbildungen, unter anderem zu SELWA, Depression, Traumafolgestörungen, Achtsamkeit und Meditation gibt sie ihr Wissen und ihre Erfahrung an KollegInnen und angrenzende Berufsgruppen weiter.
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