Mathematik ist allgegenwärtig. Sie steckt in jeder Milchtüte und jedem Überraschungsei. Sie hat ihre Wurzeln im Erkenntnisfortschritt der Evolution und Zivilisation und erleichtert auf vielfältige Weise unseren Alltag. Mathematik ist kein isolierter Denkbereich, sondern Teil einer hilfreichen Denkstruktur. Gleichwohl ist sie nicht selten angstbesetzt und wird von vielen Menschen als lebensfern wahrgenommen. Mathe sei etwas, das nur bestimmten Menschen zugänglich ist.
Ausgangspunkt der diesem Buch zu Grunde liegenden Überlegungen ist ein nach Meinung des Autors bislang zu wenig betrachteter Paradigmenwechsel: Noch bis in die 80er Jahre war Mathematik Herrschaftswissen. Wer im Unterricht nicht mitkam, dem fehlte eben die entsprechende Begabung. Dann aber wurden mathematikdidaktische Bemühungen immer zahlreicher und ausgefeilter, die Mathematik kindgemäßer, motivierender und vielfältiger aufbereitet und auf die Lebenswelt bezogen. Mathematik für alle!
Weitgehend unberücksichtigt blieben dabei allerdings die sich gleichzeitig verändernden Lebensbedingungen von Kindern, die im Rahmen einer „unausgewogenen Sinneskost“ (Hurrelmann 1991) gerade die körperlichen Raumerfahrungen zu kurz kommen lassen. Damit wird ein grundlegender Ausgangspunkt der Denkentwicklung – der Körperraum – vernachlässigt.
Ziel des Buches ist, diese Lücke zu schließen. Die sinnliche Erfahrung des eigenen Körpers und die Körperlichkeit der Dinge bilden die Grundlage mathematischen Denkens. Mathematik wird hier entdämonisiert und als selbstverständlicher und nützlicher Teil unserer Alltagsbewältigung wahrnehmbar, der sogar Spaß machen kann.
Aus diesem Blickwinkel sollen Möglichkeiten einer unterstützenden pädagogischen Einflussnahme auf die Denkentwicklung von Kindern aufgezeigt werden. Dazu werden Einflussfelder diskutiert, in denen mathematisches Denken entsteht, angewandt und gefördert wird:
- Basiskompetenzen als Ankerpunkte
- Risikokompetenz als zentrale Motivationsmaschine
- Lernvoraussetzungen als individuelle und systemische Umgebung
- Lernschwierigkeiten als Stolperfallen und Denkanstoß
Auf dieser Grundlage stehen Fördermaßnahmen und Praxisvorschläge im Mittelpunkt dieses Buches. Diese Vorschläge beziehen sich zunächst auf die psychomotorische Vorbereitung mathematischer Denkprozesse und orientieren sich dann an schulischen Kompetenzbereichen, wie sie den modernen Lehrplänen für Grundschulen zugrunde liegen.
“Das Buch ist absolut empfehlenswert für alle ErgotherapeutInnen im Rahmen ihrer Berufstätigkeit, und zusätzlich können auch eigene Kinder davon profitieren.” Barbara Zeipper, ergotherapie (A)
“Fördermaßnahmen und Praxisvorschläge stehen im Mittelpunkt dieses Buches. Diese Vorschläge beziehen sich zunächst auf die psychomotorische Vorbereitung mathematischer Denkprozesse und orientieren sich dann an schulischen Kompetenzbereichen, wie sie den modernen Lehrplänen für Grundschulen zugrunde liegen.
Immer wieder ist man erstaunt, wie einfach sich die Vorschläge in die tägliche Arbeit einbinden lassen können. Meist ist auch keine Turnhalle oder viel Platz notwendig, sondern viele der aufgezeigten Übungen können in jedem (Klassen-)Raum durchgeführt werden. Besonders Kindern mit einer Dyskalkulie kann mit den vorgeschlagenen Fördermaßnahmen sehr gut geholfen werden.
Fazit: Mathematik und Psychomotorik gehören zusammen. Praxishandbuch für Kita und Schule. Sehr empfehlenswert!” Marianne Broglie, skg-forum.de
Rudolf Lensing-Conrady, geb. 1953, studierte Sport, Pädagogik und Mathematik, ist Geschäftsführer im Förderverein Psychomotorik Bonn, Autor verschiedener Fachbücher im Bereich der Psychomotorik und Referent der Rheinischen Akademie.
Als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für angewandte Bewegungsforschung ist er Mitautor der Bonner Risikostudie und erforschte das intuitive Wissen im Kindesalter.
Daneben widmet sich der leidenschaftliche Karussellfahrer dem Thema Gleichgewicht, für das er auch eine Reihe spezifischer Geräte entwickelt hat.
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