Alle Kinder dieser Welt haben Grundbedürfnisse, von deren Befriedigung die weitere Entwicklung abhängt. Maria Montessori beobachtete: Kinder müssen be-greifen um zu begreifen, handeln um folgen zu können. Das Montessori-Material bietet dazu die idealen Möglichkeiten. Dieser Weg ist leider vielen Kindern versperrt: Oft fehlen die finanziellen Voraussetzungen, manche Kinder brauchen zusätzliche Hilfen.
In diesem Buch ergänzen sich Erfahrungen der Autorin mit indischen, äthiopischen, russischen und deutschen Kindern.
Es vermittelt im ersten Teil einen Überblick über die Möglichkeiten und Aufgaben der Montessori-Heilpädagogik und Montessori-Therapie. Der Praxisteil hatte ursprünglich den Arbeitstitel „Low-cost-material“. Er entstand in dem Bestreben, allen Kindern, unabhängig von der finanziellen Situation ihrer Eltern, Entwicklungsmaterial in die Hand zu geben, mit welchem sie Kenntnisse und Erkenntnisse selbständig aufbauen können. Dieser Teil enthält eine Vielzahl von Anregungen, die problemlos von interessierten Eltern, Pädagogen oder Therapeuten bereitgestellt oder nachgebaut werden können.
„Mit diesem Buch besteht die Möglichkeit, sich mit der Montessori-Heilpädagogik/-Therapie auseinanderzusetzen. Dabei ist die klare, übersichtliche Gestaltung hervorzuheben. Besonders lobenswert sind die Anregungen für den häuslichen Bereich des Kindes. Außerdem sind die hier gegebenen Impulse auch für die Arbeit mit nichtbehinderten Kindern nutzbar. Es ist somit eines der ersten Bücher, das die Montessoripädagogik nicht nur theoretisch erläutert oder Versuche der Umsetzung beschreibt, sondern auch einzelne Übungen praktisch, konkret und nachvollziehbar darstellt. Es ist eine Bereicherung für die tägliche Arbeit.“ AG Literatur und Medien, Dr. Knoch
Lore Anderlik erwarb ihr AMI-Diplom 1971 und arbeitete von da an, über 20 Jahre, am Kinderzentrum München. In ihrer Arbeit mit “Kindern mit besonderen Bedürfnissen” entdeckte sie immer wieder neu die universelle Gültigkeit der Montessori-Pädagogik und verzweifelte oft an Hemmnissen, die weder dem Kind noch der Pädagogik zur Last gelegt werden konnten. Sie suchte und sucht nach Auswegen und ist dadurch wesentlich an der Entwicklung der Montessori-Heilpädagogik und Montessori-Therapie beteiligt.
Berufsbezogene Neugierde führte sie u.a. nach Indien, wo sie Frau Vijaya Varadarajan, eine sehr engagierte Montessori-Pädagogin, kennenlernte. Gemeinsam bauten sie zwei Trainingskurse für indische Montessori-Therapeutinnen auf. Aus dieser Arbeit entstanden wesentliche praxisnahe Beiträge, die in dieses Buch miteinflossen.
2011 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.