Auf den ersten Blick glaubt man, dass zu den Themen KiSS und KiDD alles gesagt bzw. geschrieben sei. Mindestens zwei Generationen von Eltern haben sich mit der Problematik auseinandergesetzt, sich informiert und sicher auch hier und dort ihre Schützlinge in den zahlreichen Fallbeschreibungen wiedergefunden.
Schaut man aber genauer hin, dann ist einerseits eine neue Generation von Eltern mit „altbekannten“ Problemen der Säuglings- und Kindesentwicklung konfrontiert, andererseits haben sich unsere Kenntnisse bezüglich der Diagnostik und Therapie von Kindern im Spiegel des gesellschaftlichen Zusammenlebens mit seinen Normen, Informationen und Angeboten erheblich weiterentwickelt.
Vegetative Begleitprobleme wie Ein- und Durchschlafstörungen, vermehrtes Schreien bei Babys, sensomotorische Entwicklungsrückstände oder Verhaltensauffälligkeiten bei (Vor-)Schulkindern gehen oft mit Interaktions- und Bindungsproblemen einher - eine ganz neue Herausforderung!
So werden in dieser 5., überarbeiteten und ergänzten Auflage die Grundzüge der Nachbehandlung anschaulich zusammengefasst und Tipps für den Alltag präsentiert. Den Großeltern ist ein eigenes Kapitel gewidmet - eine neue Perspektive, eine andere Aufgabe.
"Bei Nicht-Behandlung der Funktionsstörungen:
Aus KISS-Kindern werden KIDD-Kinder
Der zuweilen schnelle Erfolg durch eine Handgriffbehandlung bei KISS ist schon so manche Schlagzeile wert gewesen. KISS ("Kopfgelenk-Induzierte-Symmetriestörungen") steht für eine Reihe von sensomotorischen Auffälligkeiten im Säuglings- und Kleinkindalter, die ursächlich auf behandelbare Funktionsstörungen der oberen Halswirbelsäule zurückzuführen sind. Auslöser sind meist geburtstraumatische Einflüsse. Die Babys können durch Gesichts- oder Stirnasymmetrie, Kopfzwangshaltungen zu einer Seite, fixierte Rumpffehlhaltungen zu einer Seite, Schlafstörungen, Schluckprobleme, motorische Entwicklungsrückstände u.v.m auffallen. Oft reicht eine manualmedizinische Behandlung aus, um die Funktionsstörungen zu beheben. KISS und ihre Behandlung sind in den vergangenen Jahren weit bekannt geworden. Doch wenn Kinder in der Schule immer wieder unter Kopfschmerzen leiden, eine unsaubere Schreibschrift haben, im Sportunterricht "herumkaspern" statt mitzumachen, wird noch selten an die Folgen des KISS-Syndroms gedacht.
Denn: Wird KISS nicht behandelt und bestehen die Blockierungen am oberen Wirbelsäulenpol über das Kleinkindalter hinaus, können sich verschiedene Folgeerscheinungen entwickeln, zusammengefasst unter dem Begriff "Kopfgelenk-Induzierte-Dysgnosie (Wahrnehmungsstörung) und Dyspraxie (Ungeschicklichkeit)" (KIDD). Die Haltungs- und Bewegungsasymmetrien aus dem Säuglings- und Kleinkindalter sind in den Hintergrund getreten und werden von den nunmehr Vorschul- und Schulkindern zunehmend kompensiert. Dafür haben sich Störungen entwickelt, die sich nicht nur im Sportunterricht zeigen. Auf der Liste der möglichen Auffälligkeiten stehen: Haltungsstörungen, Kopfschmerzen, Störungen der fein- und/oder grobmotorischen Entwicklung, Konzentrationsschwierigkeiten, Sprachentwicklungsverzögerungen, Raumorientierungsstörungen, Motorische Unruhe und Hyperaktivität, Wahrnehmungsschwächen, insbesondere des Bewegungssinnes und beim Gleichgewicht halten.
Meist reichen, so der Arzt und Chiropraktiker Robby Sacher, zwei Behandlungen der Wirbelsäule aus, um die zugrunde liegende Problematik aufzulösen oder zumindest einzuschränken. Darüber hinaus sollten die Kinder in größeren Abständen, etwa halb- bis anderthalbjährlich, zur Kontrolluntersuchung vorgestellt werden. Der Dortmunder Arzt hat sich auf die Behandlung von KISS- und KIDD-Kindern spezialisiert, warnt aber: ,Die Manualmedizin ist keine ,Wundermedizin’ und wer hier Wunder erwartet, wird meist schnell enttäuscht werden. Begreift man das KISS und KIDD Konzept jedoch als Bestandteil einer übergreifenden interdisziplinären Behandlungsaufgabe, wird man überrascht sein von den Möglichkeiten, die sich bieten." Praxis der KinderREHA, Sonderheft praxis ergotherapie
“Ein überaus ansprechendes und informatives Buch aus der Hand eines qualifizierten und kompetenten Facharztes, das ich jedem weiterempfehlen würde um sich grundlegend mit der Thematik KISS zu beschäftigen.” Sandra Cela, ergoXchange
“Manualmedizinische Hilfe - praxisnah und anschaulich
Ein Buch, das weniger die Recherche zahlreicher Fachliteratur zur Grundlage hat, sondern vielmehr durch einen Fundus an praxisbezogener Falldarstellungen und praxiserprobter Behandlungsvorschläge überzeugt.” Detlef Rüsch, amazon.de
“Das Buch ist auch für den privaten Gebrauch toll aufgebaut. Besonders toll sind die Fallbeispiele sowie die vielen Fotos. Sehr übersichtlich.” A.L., Heilerzieherin
“Fazit: Ein sehr hilfreiches Buch (auch) für Berufspädagogen, um in der Theorie und Praxis auf dem neuesten Stand zu sein.“ Marianne Broglie, skg-forum.de
Robby Sacher, Jahrgang 1963, ist verheiratet und Vater dreier Kinder (mit 6 Enkelkindern). Schwerpunkt seiner ärztlichen Praxisarbeit ist die manualmedizinische Behandlung von Kindern und Jugendlichen aller Alterstufen.
Ulrich Göhmann, Jahrgang 1952, arbeitet als niedergelassener Kinderorthopäde und Manualmediziner in Hannover.
Marc Wuttke, Jahrgang 1969, verheiratet und Vater zweier Kinder, HNO-Arzt und Manualmediziner. Gemeinschaftspraxis mit Robby Sacher in Dortmund.
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